Es sind 186 km bis Franz Joseph, der Stadt am Fuß des gleichnamigen berühmten Gletschers. Die Fahrt verläuft zum guten Teil an der Küste, durch Hokitika zunächst bis Ross, einer alten Goldgräberstadt. Das wollen wir uns ansehen und vielleicht selbst ein wenig Gold schürfen oder welches aus dem Fluss waschen. Der Ort besteht eigentlich nur noch aus der Erinnerung, denn es gibt nicht mehr als ein kleines Hotel und einen Laden. Interessant sind die alten Häuser, die Kirche und etliche Utensilien aus dieser Zeit. Das Leben damals war hart und die Hoffnung vieler auf das große Glück groß. Manch einer hatte auch Glück. So wurde hier der mit 3 kg größte Goldklumpen Neuseelands gefunden. Heute scheint man immer noch nach Gold zu suchen, allerdings mit anderer Technik als damals.
Nach einer stürmischen Nacht am Meer erwachen wir bei herrlichstem Sonnenschein. Das Frühstück nehmen wir gemeinsam mit einem älteren dänischen und einem jüngeren deutschen Ehepaar ein. Die
Konversation verläuft diesmal in deutsch.
Dann nochmal letzte Blicke auf das wunderschön gelegene Anwesen von Jan, der Gastgeberin und ein kurzer Strandspaziergang, ehe wir uns auf den Weg nach Franz Joseph machen.
Als in dem kleinen Museum eine Bus-Ladung Asiaten eintrifft, denen man eine Schüssel mit Kieselsteinen mit etwas Goldstaub versetzt zum Goldwaschen in die Hand drückt, suchen wir das Weite. Da
wollen wir wirklich nicht mitmachen.
Nun kommen die schneebeckten Berge der Neuseeländischen Südalpen in den Blick. Der Highway Nr. 6 verläuft nun immer an der Küste entlang, die Berge auf der anderen Seite. Es dauert nicht mehr lange
und kurz vor 15 Uhr sind wir in Franz Josoph und stehen auch schon vor unserem nächsten Quartier.
Das Gästehaus von Gerard und Ernie wurde 126 errichtet und ist ein Musterbeispiel für den „Arts and Crafts“ - Stil der 20iger Jahre. Es ist sehr stilvoll eingerichtet.
Wir haben noch genügend Zeit und wollen noch zum Gletscher hinauf. Das gehört zum Pflichtprogramm, wenn man einmal in Neuseeland ist. Es sind nur ein paar Kilometer mit dem Auto bis zum Parkplatz.
Von dort läuft man etwa 1 Stunde durch jenen Bereich, der vor 100 Jahren noch vollständig vom Gletscher ausgefüllt war. Dann stehen wir vor der Absperrung etwa 500 m vom Gletscher entfernt. Auch der
Franz Joseph Gletscher schmilzt wie die meisten Gletscher dieser Erde ab. Allerdings verläuft der Prozess wohl langsamer als anderswo und es gab zwischendurch auch Zeiten, wo er wieder angewachsen
ist. Er ist mit etwa 10 km Länge immer noch beeindruckend und der größte Gletscher Neuseelands.
Kommentar schreiben