Das Programm für den heutigen Tag hatte wir gestern schon geplant. Wir wollten unbedingt eine Tagestour auf dem Abel-Tasman-Track im gleichnamigen Nationalpark machen. Dort hin kommt man allerdings
nur mit einem Boot. Das Ticket dafür sollte man nicht erst an der Anlegestelle kaufen, sondern schon vorher reservieren. Also haben uns Marion und Peter, unsere Gastgeber, beraten was wir am besten
machen können und schließlich auch die Tickets gebucht. Wirklich sehr hilfsbereit die Kiwis und ebenso nachsichtig, wenn wir nur Bahnhof anstatt Bootsanlegestelle verstehen und sie trotzdem geduldig
alle Einzelheiten erklären, wie wir z.B. nach Keikirikiri (ist ist kein Schreibfehler) kommen, wo wir parken können, wie viel Zeit wir brauchen werden und besorgt fragen, ob wir auf dem Weg durch
eine große Bucht bei Ebbe auch bis zu den Knien im Wasser laufen würden. Der Gipfel der Freundlichkeit war, als der junge Mann an der Kasse beim Ticketverkauf fragte, ob wir denn auch Mittagessen
dabei hätten. Ich dachte erst, er wollte mir noch ein Mittagessen verkaufen bis ich begriff, dass er uns nur darauf hinweisen wollten, dass es in der Wildnis unterwegs keinen Kiosk oder McDonalds
geben würde. Immer wieder diese Freundlichkeit und Gelassenheit der Neuseeländer, von der wir schon viel gehört und gelesen hatten und sie nun selbst erleben.
Wir starten Punkt 8 Uhr nach einem so reichhaltigen Frühstück, dass wir ein Teil noch als Wanderverpflegung (Mittagessen) mitnehmen können. Keikirikiri, wo unser Boot ablegt ist etwa 45 km entfernt. Dank der guten Erklärung und unseres Navi finden wir alles problemlos. 9 Uhr legt der Katamaran ab. Es ist heute sehr bewölkt und die Luft ist mit Feuchtigkeit so hoch, dass es leicht nieselt und immer wieder
mal kurz regnet. Die Bootsfahrt dauert 1 Stunde, dann sind wir in der Medlands Beach. Von dort wollen wir ein Stück auf dem Abel Tasman Track zurück zur Anchorage Bay laufen. Es gibt 2
Möglichkeiten: Der kürzere Weg wo wir am am Ende durch die Bucht laufen müssen soll 3, der längere auf dem Landweg 4
Stunden dauern. Wir wollen es in 3 Stunden schaffen. Länger wird es bei älteren Leuten meist sowieso. Los geht’s.
Es ist kein schwieriger Weg. Verlaufen kann man sich auch nicht, denn es gibt keinen Abzweig. Zudem sind eine Menge Leute
unterwegs, darunter viele Deutsche.
Zunächst geht es eine gute Stunde nur bergan. Es ist nicht sehr warm, aber die hohe Luftfeuchtigkeit ist dennoch ungemein
schweißtreibend. Dafür ist die Natur atemberaubend. Tasmanischer Urwald eben, von dem ich schon als Junge in Büchern von Jules Verne gelesen und davon geträumt habe. Nun erlebe ich ihn in
echt. Dazu immer wieder die ungewohnt lauten Vogelstimmen des Urwaldes.
Ein Highlight ist eine stabile, aber äußerst wackelige Hängebrücke, für manche Touristen ein unüberwindliches Hindernis, für uns
allerdings kein Problem.
Die Bucht erreichen wir nach 2 Stunden und durchqueren sie barfuß. Es ist ein Extraspass. Dafür sind wir nun 3 Stunden zu früh
an der an der Stelle, wo uns das Boot um 15:45 Uhr wieder abholen wird. Es ist ein herrlicher Sandstrand, eigentlich ideal zum Baden und Relaxen, aber es ist bedeckt und das Wasser für uns zu
kalt zum Baden. Also relaxen wir bis das Boot kommt und schauen aufs Wasser und dem Treiben am Strand zu. Gegen 18 Uhr sind wir zurück im Cotage und sind ziemlich geschafft. Heute wird nichts
mehr, ist ja auch genug gewesen. Gute Nacht also, oder einen guten Tag nach Hause.
Kommentar schreiben