Wir starten 6:45 Uhr. Zwar legt die Fähre erst 9 Uhr ab und der Check-In ist ab 8:45 Uhr, aber wir müssen ja noch tanken und das Auto abgeben. Die halbe Stunde Autofahrt könnte in der morgendlichen Rushour auch etwas länger dauern. Sicher ist sicher!
Es geht heute morgen aber einiges schief. Weil ich an der Tankstelle keinen Shop sehe, stecke ich meine Visa-Karte ganz mutig in den Automaten und tippe alles ein, bekomme die Karte auch wieder
zurück, nur keinen Bon zur Bestätigung. Ich stehe noch etwas unschlüssig herum, als eine Dame wild gestikulierend auf mich zukommt und mir klarmacht, dass ich alles falsch gemacht habe. Ich hätte
im Shop bezahlen müssen. Jetzt sehe ich ihn auch. Also gehe in den Shop und bezahle nochmal oder wie ich hoffe, nun richtig. Ich werde es auf dem Kontoauszug sehen.
Weiter geht’s in Richtung Innenstadt und Interislander-Hafen mit Ferry Terminal. Alles geht gut, wir liegen sehr gut in der Zeit. Nur die letzte scharfe Rechtskurve unter der Autobahn, die direkt
zur Hafeneinfahrt führt verpassen wir, for whatever reason. Wir fahren stattdessen geradeaus und direkt auf die Autobahn auf. Keine Chance umzukehren oder anzuhalten. Nehmen wir also die nächste
Abfahrt und fahren zurück - denken wir, können wir aber nicht, denn die dreispurige Autobahn führt uns im Gewirr verschiedener Abzeige erst mal aus Wellington hinaus. Dafür staut sich der Verkehr
auf der Gegegenfahrbahn. Der Adrenalinspiegel steigt. Zwei Abfahrt-Versuche scheitern und enden im Nichts. Nach etwa 10 km kommt endlich die erste richtige Abfahrt - und die Zeit läuft. Runter
von der Autobahn und auf der anderen Seite wieder rauf - direkt in den Stau. Fähre ade!
Wir quälen uns die nächsten Kilometer zurück. Dann leitet uns das Navi von der Autobahn runter und auf einer Nebenstraße in Richtung Hafen. Kurz vor 8 Uhr sind wir endlich da, geben das Auto ab
und checken ein. Der Adrenalispiegel beginnt zu sinken. Zum Glück haben wir uns genug Zeit als Puffer gelassen, sonst hätte die Fähre wohl ohne uns abgelegt.
Nun können wir die letzten Blicke auf Wellington vom 10. Stock der Fähre aus genießen und den Cappuchino am Fenster sitzend auch.
Die insgesamt 96 km lange und 3 Stunden dauernde Überfahrt durch die relativ schmale Cook Strait zwischen Nord- und Südinsel von Wellington nach Picton ist sehr entspannend und gehört dennoch zu den
Höhepunkten der Reise. Besonders die Einfahrt in die Marlborough Sounds ist ein Erlebnis.
12.30 Uhr legt die Fähre nach einer gemütliche Überfahrt bei ruhiger See in Picton an. Eine dreiviertel Stunde später haben wir unser Gepäck und ein neues Auto. Geht hier alles völlig
unkompliziert.
Und eine weitere Dreiviertelstunde sitzen wir beide entspannt auf der Terasse unserer Wohnung und geniessen den phantastischen Blick aufs Meer. Hier würden wir am liebsten für den Rest unseres
Urlaubs bleiben, vielleicht sogar für immer. Für heute hört Ihr jedenfalls nichts mehr von uns.
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Susann (Mittwoch, 14 November 2018 08:29)
Man man man ... da steigt ja der Adrenalin-Spiegel gleich mit.
Es ist so schön, zu lesen, dass es Euch offensichtlich richtig gut tut (auch wenn solche "vielleicht sogar für immer" - Kommentare ein mulmiges Gefühl auslösen)
Lasst es Euch weiter gut gehen und liebeste Grüße aus dem 5 Grad kühlen, schattigen Chemnitz